Klaus Büdenbender aus Wilnsdorf mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Im Deutschen Grundgesetz heißt es: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Dass das in der Realität leider noch viel zu oft der Fall ist, da waren sich Landrat Andreas Müller, Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler und Klaus Büdenbender an diesem Vormittag einig.
Barrierefreien Notruf entwickelt
Der Chef der Kreisverwaltung überreichte dem Wilnsdorfer im Siegener Kreishaus jetzt das Bundesverdienstkreuz, weil dieser sich jahrelang ehrenamtlich für die Belange von gehörlosen und schwerhörigen Menschen eingesetzt hat.
Die Wilnsdorfer Bürgermeisterin, Christa Schuppler, betonte in ihrem Grußwort wie stolz sie auf die Auszeichnung von Klaus Büdenbender ist und hob den Vorbildcharakter seines Engagements hervor:
Menschen wie Sie tragen nicht nur dazu bei, dass sich unser Miteinander stetig verbessert, dass stetig an der Chancengleichheit aller gearbeitet wird. Ihr Engagement macht auch Mut in einer Zeit, in der nicht alle das große Ganze im Blick haben, in der nicht Viele ihr Bestes, ihre Zeit und ihren Einsatz, für die Gemeinschaft zu geben bereit sind.
Engagement rettet Leben
Ganz besonders am Herzen lag Büdenbender die barrierefreie Absetzung eines Notrufes. Das ging lange Zeit nur über die Sendung eines Faxes an die zuständige Leitstelle. Die Nummer dafür war nicht etwa die 110 oder 112, sondern eine normale Telefonnummer mit lokaler Vorwahl. Eingehende Notrufe konnten aber leicht untergehen, weil das Gerät nicht von den Disponenten überwacht wurde.
Klaus Büdenbender hat diesen Missstand erkannt und damit begonnen ein öffentliches Verzeichnis mit Hunderten von Telefax-Nummern der Leitstellen in Deutschland anzulegen. Damit nicht genug, ist es seinem Einsatz zu verdanken, dass nach jahrelangem Ringen der Großteil der Leitstellen nun direkt über die 110 und die 112 ein Notfallfax empfangen können, was von den Disponenten durch ein Signal auch als solches erkannt wird.
Seitdem können Menschen mit einer Hör- oder Sprachbehinderung ohne Hilfe von Dritten auf die übliche Weise einen Notruf absetzen. „Klaus Büdenbender hat sich dadurch zum Stellvertreter von fast einer halben Millionen betroffener Menschen in Deutschland gemacht“, erklärte Landrat Andreas Müller bei der Verleihungsfeier im Siegener Kreishaus und betonte, dass sein Einsatz im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten kann.
Auch an der Entwicklung der dringend erforderlichen, mobilen Notruf-App hat Büdenbender mitgearbeitet. Leider konnte diese Anwendung noch nicht zum Abschluss gebracht werden. Dennoch ist es seinem Engagement zu verdanken, dass die Notwendigkeit eines barrierefreien Notrufs erkannt wurde und an Lösungen gearbeitet wird. Bis es soweit ist, ist das Notfallfax, das dank Klaus Büdenbender barrierefrei ist, noch gängige Praxis in den Leitstellen.