Bevölkerungsschutz
Damit die Menschen in der Gemeinde Wilnsdorf in Sicherheit leben können, sind Ordnungsamt und insbesondere die Feuerwehr in stetem Einsatz. Die Bevölkerung kann aber auch selbst einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von Leib und Eigentum leisten: mit dem richtigen Verhalten im Ernstfall.
Flächendeckendes Sirenensystem warnt bei Großeinsatzlagen
Ein entscheidender Baustein für die effektive Gefahrenabwehr ist die rechtzeitige Warnung der Bevölkerung und der erfolgreich vermittelte Aufruf zu bestimmten Verhaltensweisen. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Wilnsdorf ihr Sirenensystem modernisiert und digitalisiert. Seit Sommer 2020 kann die Bevölkerung damit flächendeckend und zeitnah auf Großeinsatzlagen wie Großbrände, Industrieunfälle, Unwetter oder andere Katastrophenfälle aufmerksam gemacht werden. Bei "normalen" Feuerwehreinsätzen hingegen wird dieses Warnsystem bewusst nicht ausgelöst, um keine Abnutzungseffekte zu verursachen. In diesen Fällen werden die benötigten Einsatzkräfte weiterhin direkt mittels persönlichem Funkempfänger alarmiert.
Das Sirenensystem der Gemeinde Wilnsdorf besteht überwiegend aus mechanischen Sirenen der Bauart E-57. Vierzehn dieser "grauen Pilze" waren zu Beginn der Digitalisierungsinitiative noch vorhanden. Neun von ihnen konnten mit einer zusätzlichen Stromversorgung und einem digitalen Funkempfänger nachgerüstet werden, so dass sie nun zentral von der Kreisleitstelle ausgelöst werden können. Die Standorte befinden sich in
- Anzhausen (Antoniusstraße 7),
- Flammersbach (Flammersbacher Straße 19),
- Gernsdorf (Gernsdorfer Straße 18),
- Oberdielfen (Oranienstraße 6),
- Rudersdorf (Huvenweg 11),
- Wilden (Köhlerweg 27 und Freier Grunder Straße 62),
- Wilgersdorf (Hauptstraße 14) und
- Wilnsdorf (Vorm Brand 30). Eine moderne digitale Trichter-Sirene wurde auf dem Dach des Rathauses installiert und ersetzte einen nicht mehr geeigneten Standort im Wilnsdorfer Ortszentrum.
In Niederdielfen, Obersdorf und Rinsdorf gibt es allerdings noch Nachholbedarf, hier konnten die alten Sirenen aus verschiedenen Gründen nicht modernisiert werden. Neue Anlagen sind bereits seit geraumer Zeit bestellt, ihre Lieferung steht noch aus. Im Falle einer echten Notlage würden in diesen Orten natürlich die drei mobilen Warnanlagen der Gemeinde Wilnsdorf genutzt werden.
Mit den bundesweiten Warntagen wird die Funktionsfähigkeit der Sirenen jährlich überprüft (ab 2020 immer am 2. Donnerstag im September).
Damit die Bevölkerung auf eine mögliche Gefahr aufmerksam wird, senden die Sirenen spezielle Warntöne aus:
- ein 1-minütiger auf- und abschwellender Heulton dient der Warnung
- die Entwarnung erfolgt durch einen 1-minütigen, durchgängigen Dauerton
Hörproben:
Sirenensignal zur Warnung (MP3, 1.6 MB)
Sirenensignal zur Entwarnung (MP3, 1.6 MB)
Verhalten bei Sirenenwarnung
Informieren!
Wenn die Sirenen heulen, informieren Sie sich!
- Radio-Lokalsender:
- Radio Siegen (Frequenz 88,2)
- WDR 2 (Frequenz 97,1)
- Webangebot und Soziale Medien der Gemeinde Wilnsdorf
- www.wilnsdorf.de
- Facebook: www.facebook.com/wilnsdorf
- Instagram: www.instagram.com/gemeindewilnsdorf
- Webangebot und Soziale Medien des Kreises Siegen-Wittgenstein und der Kreisleitstelle:
- Lokalpresse:
- Siegener Zeitung www.siegener-zeitung.de
- Westfalenpost www.westfalenpost.de
Aktuelle Hinweise werden im Unglücksfall auch über die Warn-App NINA veröffentlicht, der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes. Informationen zu dieser App finden Sie hier: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Im Ernstfall werden gegebenenfalls auch Lautsprecherwagen eingesetzt.
Ruhe bewahren!
Notrufe (110 oder 112) nicht blockieren - nur im Notfall anrufen! Und bitte helfen Sie, wenn möglich, hilfebedürftigen Menschen in Ihrer Nachbarschaft.
Weitere Informationen
Das NRW-Innenministerium hat auf seiner Website www.warnung.nrw nützliche Informationen zum Thema Bevölkerungsschutz zusammengetragen.
Sehr hilfreich zur Vorbereitung auf Notfälle ist auch eine Broschüre des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Sie unterstützt Sie dabei, einen persönlichen Notfallplan für Unwetter und Hochwasser zu entwickeln. Die Broschüre liegt auch im Foyer des Wilnsdorfer Rathauses aus.
Notruf-App für Menschen mit Sprach- und Hörbehinderungen
Mit der bundesweiten Notruf-App "nora" steht seit September 2021 ein barrierefreier Notruf zur Verfügung. Die App ist unter Federführung des nordrhein-westfälischen Innenministeriums entstanden.
Ergänzung zu Notruf-Fax und Gebärdendolmetscherdienst
Menschen mit Sprach- und Hörbehinderungen standen bisher ein Notruf-Fax und ein Gebärdendolmetscherdienst (TESS-Relay) zur Verfügung. Der Dolmetscherdienst stellt die Kommunikation zwischen den Notrufenden und der jeweiligen Einsatzleitstelle her und übersetzt. Das Notruf-Fax muss von einem Standort mit Faxgerät versendet werden und lässt Rückfragen der Einsatzleitstelle nur unter großem Aufwand zu. Ein mobiler Notruf ist über dieses System in der Regel nicht möglich.
Diese Lücke wird mit der App "nora" nun geschlossen. Die App ist so aufgebaut, dass in Notsituationen ganz ohne zu sprechen und auch mit geringen Sprachkenntnissen ein Notruf abgesetzt werden kann. In diesem Notruf per App sind dann die wichtigsten Informationen enthalten wie unter anderem persönliche Daten, der Notfall-Ort und die Art des Notfalls.
Auch "stiller" Notruf möglich
Die persönlichen Daten bleiben auf dem Smartphone gespeichert und werden nur bei einem Notruf an die Einsatzleitstellen übermittelt. Es können Angaben wie Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen und Behinderungen auf freiwilliger Basis hinterlegt werden. Informationen zur konkreten Notsituation werden über maximal fünf aufeinanderfolgende Fragen abgefragt. Dabei helfen Symbole, Texte in leichter Sprache und eine intuitive Nutzerführung.
In bedrohlichen Situationen, in denen der Notruf möglichst unbemerkt bleiben soll, ist auch ein „stiller Notruf“ möglich. Der Notfall-Ort wird über das Mobilfunkgerät ermittelt und zusammen mit den anderen Angaben an die zuständige Einsatzleitstelle übermittelt.
Der App-Notruf für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste kann im ganzen Bundesgebiet genutzt werden. Neben Deutsch ist die App auch in englischer Sprache verfügbar.
Mehr Infos: www.nora-notruf.de