2. Bürgerveranstaltung
Informative Vorträge und anregende Diskussionen prägten den zweiten Bürgerworkshop zum Wilnsdorfer Radverkehrskonzept, der kürzlich im Rathaus der Gemeinde stattfand.
Der Einladung von Bürgermeisterin Christa Schuppler, Fachbereichsleiter Martin Klöckner und dem beteiligten Fachbüro waren wie schon beim ersten Workshop im November 2018 zahlreiche Bürger gefolgt, „das bestärkt uns darin, im Radverkehr eine echte Mobilitätsalternative zu sehen“, zeigte sich Klöckner erfreut. Nach einer kurzen Begrüßung übergab er an die Mitarbeiter des Fachbüros, das die Gemeinde Wilnsdorf beim Erstellen des Radverkehrskonzepts unterstützt.
Tim Kräutner und Carolin Dietrich präsentierten zunächst die Ergebnisse der Bestandsaufnahme. Und die war sehr gründlich erfolgt. „Zum einen haben wir Hinweise aus der Bevölkerung bekommen, wo bestehende Radwege Mängel aufweisen oder neue Strecken wünschenswert wären“, erinnerte Kräutner an den ersten Workshop und die Onlinebefragung, „zum anderen haben wir uns einen eigenen Eindruck verschafft, indem wir die Radrouten selbst befahren haben“. Dadurch konnten Kräutner und seine Kollegen verlässliche Aussagen etwa zur Verkehrsführung der Radwege, zur Beschilderung oder zur Zahl der Abstellanlagen treffen. Der dritte und hochkomplexe Teil der Datenerhebung erfolgte wieder am Schreibtisch. „Wir hatten die Aufgabe, Quell- und Zielgebiete des Radverkehrs in der Gemeinde Wilnsdorf zu identifizieren“, berichtete Kräutner den Teilnehmern des Workshops. Also jene Orte, die Ausgangspunkt oder Ziel regelmäßiger Radfahrten sind. Als Quellorte wurden demgemäß die Siedlungsflächen der Gemeinde Wilnsdorf identifiziert, „das Zuhause der Wilnsdorfer“, erklärte er, als Zielgebiete hingegen jene Standorte, die das Ziel täglicher oder regelmäßiger Wege darstellen, „Arbeitsplätze, Schulen und Kindergärten, oder Verkehrsknotenpunkte wie zentrale Haltestellen und Bahnhöfe“, zählte Kräutner auf. Aus der Verbindung von Quell- und Zielgebieten ergaben sich in einem weiteren Schritt Luftlinien-Verbindungen, die auf ein relevantes Verkehrsaufkommen hinweisen.
All diese Erkenntnisse ließen die Berater in eine Gesamtdarstellung einfließen, die alle Verbindungen und ihre Relevanz veranschaulichte, mit dem Ergebnis: „Acht Verbindungen sollten priorisiert betrachtet werden, wenn der Radverkehr in der Gemeinde Wilnsdorf insgesamt und nachhaltig gefördert werden soll“. Diese Verbindungen sind:
- Wilgersdorf – Rudersdorf
- Wilden – Wilnsdorf
- Obersdorf – Siegen-Zentrum
- Wilgersdorf – Wilnsdorf
- Gernsdorf – Rudersdorf
- Niederdielfen – Siegen-Zentrum
- Obersdorf – Wilnsdorf
- Rudersdorf – Wilnsdorf
Wichtig war es Kräutner darauf hinzuweisen, dass diese Verbindungen zwar einen Schwerpunkt der weiteren Bearbeitung darstellen werden, das finale Radverkehrskonzept aber letztlich alle erfassten Verbindungen mit Relevanz für den Radverkehr behandeln wird.
Mit derart detaillierten Informationen ausgestattet waren die Workshopteilnehmer nun gefragt, Feinarbeit zu leisten: „Wo genau könnten neue Wege entlangführen?“, bat Kräutner um Hinweise. In die entstehenden Diskussionen brachten sich auch die Mitarbeiter des Fachbüros und der Gemeindeverwaltung ein. Das Projektteam konnte sehr konkrete Ideen zum Verlauf neuer oder veränderter Radwege mitnehmen, „wir werden die Planung unter Berücksichtigung aller Ortsteilverbindungen weiter vorantreiben“, kündigte Kräutner an. Die Veranstaltung endete mit dem Hinweis auf einen 3. Workshop, der voraussichtlich im Juni 2019 stattfinden wird. Im zweiten Halbjahr soll das fertige Konzept der Politik zur Beratung vorgelegt werden.